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Nanjing

Wer einen Urlaub in China plant, der kann auswählen aus einem schier unüberschauhbaren Angebot an Kultur und Geschichte. Die Volksrepublik bietet wundervolle Naturerlebnisse ebenso wie große und pulsierende Metropolen. Eine dieser Städte ist Nanjing.

Allgemeines/Geschichte

Nanjing ist die Hauptstadt der Provinz Jiangsu im Osten der Volksrepublik und liegt am Beginn des Jangtse-Deltas. Außerdem schlängelt sich der Qinhuai-Fluss durch das gesamte Stadtgebiet. Östlich von Nanjing dehnt sich das Landschaftsschutzgebiet der berühmten Purpurberge aus. Die Stadt kann sich rühmen, in früheren Zeiten einige Male Hauptstadt Chinas gewesen zu sein. Sie hat insgesamt über 6 Millionen Einwohner, wenn man alle Außenbezirke mitrechnet. Das Klima in Nanjing ist subtropisch und wird vom Monsun in verschiedene Jahreszeiten geteilt. Die Sommer sind mit schon mal 43 Grad sehr heiss und feucht. Die Winter zeigen sich kalt. Wer nach Nanjing reisen will, sollte also im Herbst kommen, da in diesem Zeitraum die Temperaturen am angenehmsten sind.

Die Geschichte der Stadt reicht bis ins 5. Jahrhundert vor Christus zurück. Im Jahr 229 n.Chr. wird Nanjing zum ersten Mal zur Hauptstadt Chinas ernannt, ein weiteres Mal erhält die diesen Status unter den Ming-Kaisern im 14. Jahrhundert und 1912 wurde sie zum letzten Mal in diesen Rang erhoben, den sie aber schon kurz danach an die heutige Hauptstadt Peking abgeben musste. Mit dieser wechselhaften Geschichte verbunden war der wirtschaftliche Aufstieg der Stadt. Heute ist sie eine gefragte Region ausländischer Investoren. Nanjing besitzt den größten Binnenhafen Chinas, dessen Gelände sich auf unglaublichen 98 km ausdehnt. Als wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist die Stadt durch über 60 Staats- und Provinzautobahnen mit allen Teilen Chinas verbunden.

Nanjing

Nanjing ©iStockphoto/chuyu

Sehenswürdigkeiten

Wer Nanjing besucht, sollte unbedingt das Nanjing-Museum aufsuchen. Mit seinen Sammlungen von alten Bronzearbeiten, wertvollen Ton- und Jadeerzeugnissen, sowie Porzellan aus der Ming- und Qing-Dynastie und einer beeindruckenden Sammlung altchinesischer Seidenkunst gehört das Musuem zu den wichtigsten und größten in ganz China. Eine weitere Sehenswürdigkeit befindet sich im Süden der Stadt. Hier kann der Palast der Himmelsverehrung besichtigt werden. Er gilt als einer der besterhaltensten Konfuziustempel des ganzen Landes. Er hat seine Wurzeln im fünften Jahrhundert, diente in der Ming-Dynastie als Audienzhalle des Kaisers und wird heute hauptsächlich als Museum genutzt.

Bei der Erkundung der Stadt wird der Besucher sicher das eine oder andere Mal die Brücke über den Jangtze benutzen. Diese für Autos und Schieneverkehr freigegebene Brücke gilt mit einer Länge von 6.772 m als eine der größten Brücken des asiatischen Kontinents. Besonders sehenswert ist auch die Grabstätte des Hongwu, des Begründers der Ming Dynastie. Er liegt in Nanjing begraben. Wie bei den in Peking gefundenen Gräbern der Ming-Dynastie, weist auch bei Honwus‘ Grabmal ein „Heiliger Weg“ in Richtung der Ruhestätte. Dieser wird auf seiner ganzen Länge gesäumt von steinernen Figuren, überlebensgroßen Tierdarstellungen und anderen Statuen, die für die Totenruhe des Kaisers garantieren sollten. Einen Besuch wert ist auch das 1929 für Sun Yat-sen, den ersten Präsidenten des Landes, erbaute Mausoleum. Es ist im klassischen, chinesischen Stil gebaut und beeindruckt schon allein durch seine Weitläufigkeit. Insgesamt erstreckt es sich nämlich auf einer Fläche von über 3000 Hektar, wovon allein 2000 Hektar aus Grünflächen bestehen. Geht man die von Bäumen eingerahmten 392 Stufen hinauf, so steht man direkt vor der Erinnerungshalle, die mit blauen, glasierten Dachziegeln reich verziert wurde.

Nicht vergessen sollte man einen Einkaufbummel, für den es in der Stadt reichlich Gelegenheit gibt. Gerade in den letzten Jahren sind einige riesige Einkaufszentren insbesondere im Xinjiekou- Bezirk, rund um die Hunan-Straße und im Nanjing 1912-Bezirk. Vor allem in der Innenstadt zeigt sich Nanjing als westlich orientierte Metropole, in der es nichts gibt, was es nicht gibt. Von traditionellem Kunsthandwerk bis zu modernster, westlicher Kleidung kann man alles kaufen. Die mit Abstand belebteste Straße ist die sogenannte Konfuzianer-Straße. Geht man sie entlang, wird einem sofort die Verbindung von westlicher Kultur und chinesischer Tradition bewusst: Es gibt chinesische Teehäuser und direkt daneben amerikanisches Fast-Food, man findet Restaurants mit regionaler Küche und daneben Modeboutiquen mit westlichem Chic. Freunde des Nachtlebens begeben sich am besten zum Konfuziustempel oder zum Qinhuai-Fluss, an dessen Ufer unzählige Restaurants und Kneipen zur Einkehr einladen.

Nanjing ist sicher eine der aufstrebendsten Städte in China. Zwar ist die Stadt, touristisch gesehen, noch nicht so weit wie Peking oder Hongkong, aber es tut sich vieles. Die Stadt- und Staatsväter haben die Bedeutung des Tourismus für die gesamte Region erkannt und haben vieles getan, um immer mehr Besucher anzulocken.

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