Reise in eine andere Welt – Guangxi Zhuang
Im Süden der Volksrepublik China liegt die Region Guangxi Zhuang, sie grenzt im Südwesten direkt an Vietnam. Reisfelder, bizarre Felsformationen und Tropfsteinhöhlen prägen die Landschaft. In dieser Region liegt auch Longsheng, sie soll eine der schönsten Landschaften der Welt sein. Da diese Gegend immer noch sehr stark landwirtschaftlich geprägt ist, lebt hier eine eher ärmere Bevölkerungsschicht. Erst in den letzten 15 bis 20 Jahren, wird der Tourismusbereich ausgebaut. Ein Besuch verspricht das echte, ursprüngliche China kennen zu lernen – und genau darum zog es uns hierher.
Für unsere Reise konnten wir uns verschiedene Highlights in der Region aussuchen, wir verzichteten bewusst auf glitzernde Show-Veranstaltungen. Eines der beliebtesten Ausflugsziele der Gegend ist der Li-Fluss und das zurecht. Mit dem Boot schippern wir an bizarren Felsen von Guilin aus in Richtung Yangshuo. Eine Turmkarst-Landschaft wie aus dem Bilderbuch zieht an uns vorbei. Da den Chinesen eine malerische Namensgebung quasi in die Wiege gelegt wird, haben die Formationen fantastische Namen – je nachdem ob die unendliche Fantasie der Chinesen ein Gebäude, ein Tier oder eine Pflanze in den Felsen erkennt. Keine Frage, wir sind an einem der schönsten Plätze dieser Erde gelandet.
Die Tropfsteinhöhlen von Guilin, die wir am nächsten Tag besuchen, beeindrucken durch ihre Farbenpracht. Ungefähr sieben Kilometer von Guilin entfernt besuchen wird die Schilfrohrflötenhöhle, ihren Namen trägt ganz einfach, weil ihr Zugang bis ins Jahr 1956 von Schilfrohr geschützt unentdeckt blieb. Das Schilfrohr wurde zur Flötenherstellung genutzt. Nicht weniger farbenprächtig wie die vielen Tropfsteinhöhlen, erstrahlt in der Abendsonne der Berg Dicai Shan in unzähligen Farben. Ein wunderbarer Ausklang eines herrlichen Tages.
Kaum zu glauben, wie früh einen die Schönheit der Landschaft am Morgen aus dem Bett treibt. Man möchte jede Minute in dieser zauberhaften Region auskosten. Für diesen Tag war ein Ausflug nach Longsheng geplant, auf der Fahrt sehen wir immer mehr Reisfelder auftauchen und die Felsformationen sind grandios. Hier herrscht tiefste Provinz und die Menschen leben ausschließlich von der Landwirtschaft. Wir werden durch die Terrassenfelder von Longji geführt. Kein Wunder, dass sich jeder Fotograf um ein solches Motiv reißt. Die Terrassen schimmern in der Sonne in tiefem Rot und kräftigem Orange. Bis hinauf in knapp 900 Metern Höhe reichen die Terrassen und verleihen den Bergen eine einzigartige Ästhetik und eine friedliche Atmosphäre.
Auf den nächsten Tag freute ich mich besonders. Von Berufswegen der Architektur sehr verbunden, durfte ich die Chengyang Fengyu Qioa bewundern. Diese Wind- und Regenbrücke wurde 1916 gebaut und spannt sich über 76 Meter. Die Brücke besteht aus fünf Pavillons, die über Korridore miteinander verbunden sind. Erbauer dieses kleinen Kunstwerkes waren Angehörige der Dong – einer Bevölkerungsminderheit. Unweit der Brücke ist bis heute ein 2000 Jahre altes Dong-Dorf lebendig geblieben.
Der folgende Tag war dem Besuch des Guyanyan-Hügels gewidmet, in dessen Inneren ein unterirdischer Fluss über eine Länge von zwölf Kilometern fließt. Wir durchwanderten die mystische unterirdische Flusslandschaft. Unser Urlaub in dieser Region war wirklich mit keinem vorherigen vergleichbar, noch nie haben wir schönere Landschaften und freundlichere Menschen erlebt. Wir hoffen, dass wir irgendwann noch einmal in diese Region zurückkehren werden – an einen der schönsten Orte der Welt.