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Vielseitiges China – Eindrücke einer Reise

Ich reise primär geschäftlich mehrmals im Jahr nach China. Diesmal jedoch sollte es keine reine Geschäftsreise sein sondern auch ein 3-wöchiger Urlaub quasi im Anschluss an geschäftliche Verpflichtungen.
Es lag mir dabei insbesondere viel daran, die vielen Facetten dieses riesigen Landes besser kennen und verstehen zu lernen.

Wuhan

In einer kleinen Reisegruppe ging es zuerst nach Wuhan, welches direkt am Jangtse River gelegen ist. Diese dicht bevölkerte 9 Millionen-Metropole (und bedeutendes Wirtschaftszentrum) ist zum größten Teil industrialisiert und infrastrukturell bestens erschlossen. Unmittelbare Anbindung besteht an Bahn-, Flug- und Schiffsverkehrswege. Schwerindustrie liegt neben High-Tech-Produktionsanlagen und man sieht eigentlich nur grau. Besonders aufgefallen ist mir in negativer Hinsicht die ständige Smogglocke. Man hat ab und zu das Gefühl, dass die Luft knapp wird. Nach zwei Tagen verringert sich dieses beklemmende Gefühl jedoch etwas – wahrscheinlich der Gewöhnungseffekt.

Auf der Liste der besonderen positiven Eindrücke ist hier eine alte Eisenbahnbrücke zu nennen (erbaut in den 50er Jahren mit Hilfe der damaligen Sowjetunion), welche die Stadtteile verbindet. Wuhan besteht heute aus 3 Stadtbezirken, die aus ehemaligen eigenständigen Städten hervorgingen. Am Fuße dieser Brücke stehend kann man gar nicht glauben, dass ein so riesiges Bauwerk überhaupt so viele Jahre stehenbleiben kann. Selbst vom All aus könne man diese Brücke erkennen, so hieß es in einem Prospekt für Touristen. Lohnend war auch der Besuch des Hubei Provinzmuseums, mit alten und teilweise sehr wertvollen Ausgrabungsstücken aus der Region – ich hätte den ganzen Tag dort verbringen können (was aber vielleicht auch an den ausnahmsweise angenehm klimatisierten Räumen lag).

Chinese

Chinese ©iStockphoto/tunart

Sichuan

Weiter ging es zur zweitgrößten Provinz Chinas (ca.90 Mio. Einwohner) – Sichuan. Sichuan grenzt im Westen mit gewaltigen Gebirgen und rauem Gelände an Tibet, deshalb leben hier auch ca. 2 Millionen Tibeter. Wir fuhren unter anderem oft über Land, um einige kleinere Städte und auch Dörfer zu besuchen. Durch die dünne Besiedelung war es oft möglich den Blick weit in das sehr grüne Hügelland schweifen zu lassen, was nicht nur sehr entspannend sondern auch unheimlich beruhigend „natürlich“ wirkte – der absolute Gegensatz zu Wuhan. Sichuan ist Heimat vieler bedeutender chinesischer Nationalparks und es ist schon ein besonderes Erlebnis einige der wenigen noch verbliebenen Panda-Bären in Ihrer angestammten Umgebung zu beobachten.
Ich werde dies nie vergessen.

Macau

Neben noch weiteren Stationen auf dieser Reise beendeten wir die Tour mit einer Fahrt (mittels Schnellfähre) nach Macau. Macau kann man sich wie eine Nachbildung von Las Vegas vorstellen, eine Glücksspielerstadt mit vielen Casinos die übrigens sehr beliebt auch bei Einheimischen ist. Hier ist nämlich Glücksspiel offiziell erlaubt, nirgends anders sonst in China ist dies möglich. Ich habe dort eine Nacht im „Venetien“ verbracht, welches dem Venedig Europas nachempfunden ist – sogar mit Gondolieres aus Europa, die hier quasi als Gastarbeiter für China tätig sind! Man kann sich in einer Gondel auf einem Kanal (die zwar alle überdacht sind aber den Eindruck erwecken, als wäre man im Freien) fahren lassen und natürlich wird auch das berühmte „O Sole Mio“ geschmettert. Ein ganz besonderes Erlebnis war weiterhin ein Ausflug in die wunderschöne Altstadt Macaus, gelb und weiß und so schön verwinkelt wie eine spanische Kleinstadt im 19. Jahrhundert.

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